Ausblick 2026
Zum zehnten Mal gefördert: Für 2026 umfangreiches Programm geplant
Die Klosterkirche Fredelsloh ist mit ihrem ambitionierten Kulturprogramm wieder eine der zehn Kulturkirchen der Landeskirche geworden. Im November hat das Kuratorium der Hanns-Lilje-Stiftung positiv entschieden. Die Hanns Lilje-Stiftung ist die Kulturstiftung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
Der Leiter der Kulturkirche in Fredelsloh, Peter Büttner, freut sich sehr über den Erfolg. „Es ist bereits das zehnte Mal, das unsere Arbeit als Kulturkirche hier gewürdigt wird. Das ist eine große Ehre und Anerkennung für unsere Arbeit und unser abwechslungsreiches Programm, das jedes Jahr viele, viele tausend Besucher/innen anzieht. Herzlichen Dank der Landeskirche und der Hanns-Lilje-Stiftung dafür.“ Für das nächste Jahr ist wieder ein umfangreiches Programm mit faszinierenden Ausstellungen und überraschenden, doch gleichzeitig vertrauten, Musikprogrammen geplant. Das Jahresmotto lautet im nächsten Jahr „Mal anders“ in seiner doppelten Bedeutung (Mal anders = etwas Neues, Mal anders = Male mal etwas anderes). Das Thema der großen Gemeinschaftsausstellung ist 2026 „schräg“.
2025 war mit dem Thema „TRÄUME!“ und der großen Gemeinschaftsausstellung in Fredelsloh, Einbeck und Northeim sehr erfolgreich. Über zehntausend Besucher/innen kamen dazu und den anderen Ausstellungen nach Fredelsloh in die Klosterkirche. Die Konzerte begeisterten ihr Publikum ebenso.
Das Programm für 2026 beginnt nach Ostern mit einer Ausstellung mit Werken von Alexandra Dörrier, die jetzt in Einbeck wohnt. Ihre großformatigen, eigentlich überformatigen Bilder können nur in einem Raum wie die Klosterkirche Fredelsloh richtig zur Geltung kommen. Das gilt sowohl inhaltlich als auch von der Größe her. Es sind Kreuzgänge, die sich perspektivisch in der Unendlichkeit verlieren, Bilder zu Dante, einige haben sphärische Anklänge. Dörrier hat Sportmanagement und später Malerei studiert, schreibt Bücher. 2013 ging sie den Jakobsweg nach Santiago de Compostela und zog sich danach für 16 Monate in ein Kloster zurück, um die Geschichte der Malermönche aufzuschreiben. Das prägt ihre Werke.
Im Begleitprogramm zu der Ausstellung wird es neben Gesprächen mit der Künstlerin und anderen zwei Konzerte des Orgelfestivals Voxorgani geben, eines mit der Gregorianik Schola Marienmünster und Henrik Stark an der Orgel, eines mit Kilian Nauhaus, Kirchenmusikdirektor aus Berlin und Dante-Übersetzer und dem Festivalleiter Friedhelm Flamme. Dazu ein Konzert mit Martin Tschoepe aus Göttingen, er spielt Jazz auf einer barocken Gambe. Stefanie Hildebrandt kommt mit Christian Zimmer am Klavier und einem Liedprogramm „Mal anders“.
Die zweite Ausstellung „Astrowolken“ nähert sich ab Juni dem Universum, dem Himmel. Arndt Wolkenhauer stellt zum ersten Mal seine genialen Fotos von fremden Galaxien in riesigen Vergrößerungen aus. Bekannt ist Wolkenhauer durch seine monatliche Kolumne in der HNA zum Sternenhimmel. In Moringen hat er sich ein eigenes Observatorium auf dem Dach seines Hauses gebaut. „Die Fotos haben mich sofort fasziniert“, gesteht Büttner. „Auf diese Ausstellung bin ich sehr gespannt.“ Zur Vernissage gibt es „himmlische“ Klänge mit Hang und Handpan von Rolf Predotka.
Im Begleitprogramm werden die Instrumente zur Sternenbeobachtung vorgestellt, es wird Gespräche geben über den Himmel, Schwarze Löcher und andere Themen mit einem Astrophysiker und einem Theologen. Das Musikprogramm ist „mal anders“, dem Thema angepasst. Der Saxophonist Gert Anklam aus Berlin wird wieder kommen, diesmal mit seinem Programm „Raum – Space“ und wird mit seinen Klängen die Klosterkirche erfüllen. Genauso wird es bei dem begnadeten Gitarristen Falk Zenker aus Weimar sein, der der Gitarre und Loops Musik von der Gregorianik bis heute erklingen lässt. Dazu kommen Konzerte mit Tom Daun, diesmal mit einer spanischen Harfe statt der keltischen, und Kaunoka (Gina Günther) mit Drehleier, Harfe und Gesang.
Dann wird es „schräg“. „schräg“ ist das Thema der großen Gemeinschaftsausstellung im Jahre 2026. Letztes Jahr waren die 175 Werke dieser Ausstellung auch im Kunsthaus Einbeck und in Northeim zu sehen. Im Sommer nächsten Jahres werden die ausgewählten Kunstwerke in der Klosterkirche und in der Kunsttöpferei, Galerie und Café Klett in Fredelsloh ausgestellt, in Northeim in Kooperation mit NORTkultur, dem neuen Verein für Bildende Kunst, in einem temporären Leerstand in der Innenstadt. Hoffentlich. Da der Leerstand des Sommers leider nicht mehr zur Verfügung steht, sucht der Verein für zwei Monate einen geeigneten Raum. Bei der Vernissage wird es richtig schräg. Jörg Uhlmann aus Münster trägt dadaistische Gedichte vor, spielt Maultrommel und bringt andere nichtgespielte Instrumente mit. Die Ausschreibung zur Gemeinschaftsausstellung folgt Mitte Dezember.
Gespräche, Führungen und Workshops sind ebenso vorgesehen wie ein Konzert mit Ludwig Frankmar aus Berlin. Auf seinem Barockcello spielt er neben Bachsuiten für Violoncello auch einige „schräge“ Werke.
Zu allen drei Ausstellungen gibt es wieder einen Katalog, wird es jeweils einen Gottesdienst zum Thema geben mit Pastor i. R. Peter Büttner und Günter Stöfer oder Christian Hetterich-Dähn an der Orgel, im Anschluss Gespräche mit den Künstlerinnen im Café Klett.
Das Musikprogramm startet bereits im März „mal anders“ mit „Lagerfeuerrotz – live aus der Haifischbar“ und im April mit einem neuen Programm für Orgel & Dudelsack. Nach ihrem großen Erfolg im letzten Jahr kommen Tasso Rudolph aus Hannover (Orgel) und Heiko Brockhausen aus Northeim (Dudelsack) wieder gemeinsam in die Klosterkirche Fredelsloh.
Das Herbstprogramm wird entsprechend der Ausstellung dann im Frühjahr vorgestellt. Darüber laufen noch die letzten Gespräche.
Alle Termine sind auf der Internetseite www.klosterkirche-fredelsloh.de vorgestellt, ein gedrucktes Programm wird zu Weihnachten vorliegen.